Bis Dienstag: Für legale Arbeitszeiten im Krankenhaus!
Arbeiten bis zum Umfallen und dabei noch Patienten durch Fehler krank machen? Lieber nicht! Bis zum 10.11.2020 läuft noch eine Petition der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, dass die gesetzlichen Arbeitszeiten eingehalten werden sollen – und das geht aus eigener Erfahrung selten ohne staatliche Kontrollen. Gerade unter hohem Arbeitsdruck und in Kliniken, die zunehmend als Wirtschaftsunternehmen agieren müssen. Gestartet wurde die Initiative für Baden-Württemberg, eingeladen ist jedeR zum Mitmachen. Vielen Dank!
Hier gehts zur Unterschriftensammlung
Die erste sichtbar erfolgreiche deutsche Chirurgin vom letzten Beitrag, Frau Prof. Dr. Henne-Bruns, hat sicher nicht streng nach dem heutigen Arbeitszeitgesetz gearbeitet. Aber, wie ich aus ihrem Interview heraushöre, auch müssen. Die Kollegen übertreffen, um überhaupt wahrgenommen zu werden und damit eine Chance auf Karriere zu haben. Das geht schnell auch in Bereiche von „immer anwesend, immer einsatzbereit“. So beeindruckend ihr Engagement ist, gibt es sicher nachhaltigere Wege, um Spitzenmedizin für die nächste Generation sicher zu stellen. Selbstausbeutung sollte keine Grundlage für Karriere sein, besonders nicht für Menschen, die sich Gesundheit (anderer) auf die Fahne geschrieben haben. Hier schließt sich der Kreis, denn dass sich an der menschenfeindlichen Ökonomisierung im Krankenhaus dringend etwas ändern muss, betont auch Frau Prof. Dr. Henne-Bruns.
Es würde mich sehr freuen, wenn im Zuge der Mehr-Belastung und selbstverständlichem Engagement in Zeiten von „Corona-Virus“ für menschenfreundliche Veränderungen im Gesundheitswesen endlich die Weichen gestellt werden. Damit wir in Deutschland alle weiter so leistungsfähig bleiben, auch in Zukunft.
Verwandte Beiträge:
Schlafmangel wie Alkohol bei Ärzten
Gesundheitspolitischer Film „Der marktgerechte Patient“
Interview mit Frau Prof. Dr. Doris Henne-Bruns
