Ich muss von dem, was ich tue, fasziniert sein

sagt Prof. Dr. Doris Henne-Bruns, die erste c4-Professorin Deutschlands überhaupt im Interview mit der engagierten Aufsichtsrätin Simone Menne. Ja, absolut, dass ist so wahr! Für alles andere ist das Leben zu schade. Und kommt manchem dann sogar zu lang vor für die vorhandene Kraft.

In nicht allzu ferner Zeit verlässt diese beeindruckende chirurgische Chefärztin die Universitätsklinik Ulm für den sogenannten Ruhestand – schade für viele weibliche Nachwuchskräfte. Wenn ich jemals zurück wollte in die Chirurgie wäre sie bestimmt eine passende „Boss“ (so heißt die Reihe von Simone Menne). Bereits jetzt ist aber schon klar, dass sich Prof. Henne-Bruns auf jeden Fall weiter engagieren wird. Nach Möglichkeit (Reiseeinschränkung bei Corona/ Covid-19) medizinisch, aber auch weiterhin für bessere Führungsstile, Nachwuchsförderung und Berufsberatung. Z.B. von jungen Chirurginnen*.

Ich muss von dem, was ich tue, fasziniert sein

Prof. Dr. Doris Henne-Bruns

Beim Hören wird klar, diese Frau schneidet nicht nur präzise, sie handelt auch sehr pointiert. Und gleichzeitig hat sie einen Blick aufs Ganze. Damit hat ihr Interview in kurzer Zeit sehr viele Aspekte: Sie schwärmt von den verschiedenen Gewebsarten und der chirurgischen Kunst, sich immer wieder neu auf diese Individualität einzulassen (Das kann ich bestätigen!). Sie unterstützt das Argument für eine bewusste Berufswahl (also gerne hier beraten lassen :), nämlich der eigenen Leidenschaft zu folgen. Sie kritisiert Kommerzialisierung in der Medizin (hier Filmtipp) und das Risiko, schlimmen Diagnosen eine Scheinwelt entgegenzuhalten. Spricht über Chancen, Kosten und Einstellungen zu Beruf und Familie. Und die Konsequenzen verschiedener Führungsstile auf das Gesicht der Arbeitswelt. Ein kurzer Blick auf ihr Team beeindruckt demnach auch mit der Diversität der Führungskräfte, was sie noch nicht einmal selbst erwähnt. So eine Führung sollte noch viel üblicher werden und ich hoffe, das Team trägt diese Impulse auch nach ihrem Weggang weiter.

Also: Ein sehr lohnenswertes Interview und beeindruckend, was in 45 Minuten passt. „Die Boss“ ist definitiv keine „young generation Laber-Podcastreihe“ –hier geht der Dank auch an Gastgeberin Simone Menne, bei der Gäste und Worte immer relevant sind. Viel Spaß!

Hier geht’s zum Video, zu iTunes und hier zu einem knappen Artikel.

(*) Prof. Dr. Doris Henne-Bruns, die erste c4-Professorin Deutschlands, ist auch langjährig engagiert im Ärztinnenbund. Daher kommt die Idee des Betragsbildes für diesen Artikel – das Sachbuch mit Tipps und Analysen zur Karriereplanung für Ärztinnen ist leider nach wie vor sehr aktuell und die knappen 15 Euro eine sehr gute Investition.

 

The extraordinary surgeon who was the first woman heading a university department is about to retire. History! In a great podcast she talks about leadership, medicine, job satisfaction and engagement. Big drawback: German only. If you want to run at least something through a translator, here is the link of a sum up. If you come across something similar in English, please send me a note!

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