Was Karriere mit Mut, Kirschen und Kaffee zu tun hat

Wie sieht eine zufriedene Karriere aus?

Sie ist jung, männlich, hat dunkle Haare, ein strahlendes Lächeln und heißt Bastian!

So sah sie auf jeden Fall zu dem Zeitpunkt aus, als ich sie in persona traf – in Gestalt eines der zwei Gründer von Caté . Im Supermarkt gleich um die Ecke stellte der Jungunternehmer das mit seinem Partner entwickelte Getränk Caté persönlich vor und beeindruckte mich nachhaltig mit seiner Geschichte dahinter:

 

Die Idee ist abwegig? Dann geht er erst recht aufs Ganze!

Der junge Ingenieur spezialisierte sich hier in Harburg auf regenerative Energietechnik. Er betreute häufig Projekte auf Kaffeeplantagen und sah die Arbeiter dort die Kaffeekirschen naschen (das, was um die Bohnen drum ist). Konnte also nicht so schlecht schmecken. Aber bisher werden sie als Abfallprodukt weggeworfen. Als Bastian sich für die Kirschen interessierte, stellte sich heraus, dass sie nicht nur viele Vitamine enthalten, sondern auch mehr Koffein als die Kaffeebohnen. Umso unverständlicher war ihm das Wegwerfen. Wo viele vielleicht nur den Kopf geschüttelt und sich wieder ihrer Routine zugewendet hätten, verfolgte er diesen Pfad mit seinem Geschäftspartner weiter.

 

Über zwei Jahre lang forschten und experimentierten sie. Sie fanden schließlich Wege, die Kirschen vor Ort in Panama bzw. Äthiopien zu trocknen und die Logistik der normalen Kaffeebohnen zu nutzen, um auch die Kirschen nach Deutschland zu transportieren. Hier werden die Kaffeekirschen dann zu einem erfrischenden Wachmacher-Getränk verarbeitet. Genau das, was ich nun fertig und in hübschen Flaschen abgefüllt im Supermarkt kosten konnte.

Klasse Idee, schöne Geschichte.

Aber die Geschichte ist noch viel mehr als „nur“ ein solide umgesetzter kreativer Einfall. Für Kaffeekirschen, einstmals Abfallprodukt, wird den Erzeugern noch mal das gleiche gezahlt wird wie auch für die Kaffeebohnen. Also doppelter Ertrag, doppeltes Einkommen. Und nach der Idee von FairTrade profitieren die örtlichen Bauern oder Plantagenarbeiter direkt davon. Cool, Haken dran.

Unvorstellbar, aber es wird noch besser:
Die beiden Gründer entwickelten noch viel weiter, um ein echtes gemeinwohlorientiertes Unternehmen zu schaffen, weil sie der örtlichen Gemeinschaft nutzen wollen: Caté re-investiert direkt wieder vor Ort – in regenerative Energieprojekte. Mit diesem mutigen Konzept wird es rund, schließt der Gründer den Kreis zu seiner ursprünglichen Tätigkeit als Ingenieur.

Nun ist die scheinbar verrückte Idee ein lebendig gewordener Traum — und Bastians Arbeitsrealität. Wer würde sich nicht gern genauso mit seinem Beruf verwirklichen?

 

Ich bin sehr neugierig, was ihnen half. Wie sie dazu kamen, ihre Idee ernst zu nehmen, weiterzuverfolgen. Und wie sie immer wieder die Energie für so einen langen Prozess fanden.

Statt die Idee in den Winterschlaf zu schicken und damit auch das Bedürfnis und die Chance zu ignorieren, sich mit seinem Beruf zu verwirklichen.

Diese inspirierende Idee überträgt sich auf mich als Außenstehende. Und damit auch die Zufriedenheit, die Bastian ausstrahlt, wenn er von seinem Weg erzählt. Und die sympathische Portion verstohlenen Stolzes. Vor allem aber die Freude, die Welt wenigstens in diesem kleinen Aktionsradius ein bisschen besser gemacht zu haben.

Sozusagen der Gedanke der Nachhaltigkeit von der Wurzel bis zur Blüte umgesetzt — nein — von der Wurzel bis zur Kirsche.

So mächtig kann es in die Welt, wenn jemand bei sich selbst, seiner eigenen, ganz persönlichen Vision ankommt.

 

Es gibt noch so viele tolle Ideen, die auf Verwirklichung warten, um den Planeten und unser eigenes Leben reicher zu machen.

Vielleicht läuft Ihnen genau Ihre Inspiration heute über den Weg?

 

PS: Als Zeitungsartikel sind zu Caté auch erschienen:

https://www.abendblatt.de/hamburg/article209157533/Zum-Wachwerden-Kaffee-Limo-aus-Hamburg.html

http://www.bento.de/essen/limonade-cate-ist-ein-getraenk-das-kaffee-ersetzen-soll-und-es-ist-aus-abfall-1454167/

 

Herzliche Einladung zum Weiterlesen, besonders die Erfolgsstory „Wie die Ärzte nach Uelzen kamen“, ein Zitat zu Authentizität und Idealismus und weitere Beiträge zum Leben von Visionen!

Als Coaches sind wir gerne für Sie da, egal ob für kleinere oder größere Träume, individuelle Projekte, Karrierewechsel oder StartUps!

Speziell für Gründer haben wir eine Kooperation im Harburger TuTec Haus, dem Sitz des StartUp Dock und Hamburg Innovation. Lesen Sie mehr unter: Coaching für Gründer

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