Gegensätze vereinen im Team
Bringt Sie das, was Sie jetzt tun, wirklich Ihrem Ziel näher?
Zitatebox 23/200 von Hermann Scherer
Als Fortsetzung vom letzten Beitrag zu möglichen Extrempositionen im Team bezüglich Perfektionismus hilft obiges Zitat aus der gleichen Sammlung, die so greifbaren Gegensätze auf einen Nenner zu bringen, wenn es auf Teamwork ankommt. Oder eben auch, wenn eine Einzelperson mit ihrer Strategie „festgefahren“ ist. Dieses Besinnen aufs Ziel kann in so vielen Situationen ein Wundermittel sein: Bei Zeitdruck, bei Konflikten, bei Ratlosigkeit, bei Frust.
Kommen alle im Team zusammen und nehmen sich eine Auszeit, entsteht Abstand von der aktuellen Tätigkeit, der persönlichen, vielleicht erstarrten, Perspektive und die Möglichkeit, einander als Team und gegenseitige Ressourcen wieder wahrzunehmen. Gelingt dann noch zusätzlich eine rationale Betrachtung auf Meta-Ebene („übergeordnete Vogel-Perspektive“), kann zum einen diese Gemeinschaft wieder zusammengetrommelt werden für das gemeinsame, nun wieder klarere Ziel. Darüber hinaus ergeben sich aus dem Betrachten der Situation mit Abstand oft neue Erkenntnisse und Ansatzpunkte, was die Effizienz steigert. Ein klassischer Effekt einer kreativen Pause, plus Gemeinschaft plus Fokussierung.
Für Perfektionisten kann die Frage wie ein Rettungsring sein, der ihnen zugeworfen wird und sie aus dem Druck des alten Denkmusters befreit, vielleicht sogar aus der Angst vor Fehlern. Für Aktionistinnen kann sie das Durchatmen ermöglichen und ein Vergegenwärtigen von Prioritäten, um die starke Energie zielgerichtet einzusetzen, und für visionäre Charaktere ein „Check mit dem Bodenzentrum“ darstellen à la „TräumerIn an Erde – befinde ich mich noch an Kurs, was sagt meine Sauerstoffreserve?“
Also ein 5-Minuten Trick, um mal eben solche doch oft konfliktreichen Unterschiede in Persönlichkeiten ruck-zuck effektiv wieder an einen Tisch zu bringen und alle gemeinsam ihre Talente in den Erfolg einbringen zu lassen.
PS: Zentral daran ist die Haltung, aus der diese Frage gestellt wird. Sie soll wirklich offen und aufmerksam klingen. Ein vorwurfsvoll-ironischer Tonfall entlarvt den Satz als rein rhetorische Frage, als Floskel, die mehr Schaden anrichtet als ein offener Tadel. Wenn Ihnen das nicht möglich ist, atmen Sie einmal gut durch und fragen sich: Stehe ich vielleicht gerade am anderen Ende des Spektrums und sollte erstmal darauf schauen, wie ich im Team eine konstruktivere statt destruktiv-kritische Rolle einnehmen kann?
Is your current activity bringing you closer to reaching your goal?
Hermann Scherer’s collection of quotes 023/200