Gute Tage schmieden — über Tempo, Selbstverantwortung und Visionen
Wer einen guten Tag haben will, der muss ihn sich machen
Und das haben wir vorgestern wahrlich getan! Als Betriebsausflug haben wir fast wörtlich „unser Glück geschmiedet“:
Ein Schmiede-Workshop im sonnigen Museumsdorf Volksdorf, sehr zu empfehlen! Er geht weit über die stimmungsvolle Kulisse und den leckeren Kuchen hinaus.
Durch dieses alte Handwerk wird richtig greifbar, wieviel der richtige Zeitpunkt wert ist. Nicht umsonst gibt es den Spruch „Schmiede das Eisen, so lange es noch heiß ist!“ Denn bei der richtigen Temperatur ist es natürlich mit wenigen Hammerschlägen bearbeitbar.
Wenn ich zu ungeduldig war und die „Ruhepause“ im Feuer zu kurz, dauerte alles insgesamt länger. Denn ich brauchte dann viel mehr Kraft und Zeit, jeder Schlag auf das nicht richtig vorbereitete Eisen war weniger effektiv. Gut, dass wir als Gruppe über unsere Prozesse lachen konnten — in einer so neuen Situation, ohne Arbeitspensum, lernt es sich viel leichter.
Schmiedehandwerk: Ein sehr plastisches Bild, warum das richtige Tempo, die richtige Vorbereitung, die feine Balance aus Ruhe und Aktion so wichtig sind.
Das Museumsdorf Volksdorf bietet noch einen ganz anderen Aspekt für das wache Auge nach Visionären. Es erhält sich durch Fördermitglieder und Ehrenamtliche, die so einen Ort lebendig halten wollen, ohne Zuschüsse der Stadt Hamburg. Mich beeindruckt immer wieder, wenn so ein ambitioniertes Konzept wirklich funktioniert.
Da finde ich es auch schön, dass etliche Untersuchungen belegen:
Ein Ehrenamt steigert die eigene Lebensqualität
Es macht trotz der Mehrarbeit zufriedener und letztendlich auch gesünder.
Ob das u.a. auch mit dem freieren Arbeitsrhythmus zu tun hat statt wie im klassischen Beruf so häufig den äußeren Vorgaben zu folgen? Ganz sicher hat es mit der zugeschriebenen Bedeutung der Tätigkeit zu tun, der Überzeugung dahinter. Das passende Tempo, die stimmige Aufgabe, beides spricht für eine gelungene Selbstverantwortung. Damit wir nicht nur einen guten Tag haben, sondern ein erfülltes Leben.
Uns haben die Freiwilligen des Museumsdorfes auf jeden Fall eine lebendige Erinnerung geschenkt: Vielen Dank!