Irren ist menschlich II

Ob Sie graue Wolken am Himmel sehen oder nicht, kann daran liegen, welche Tönung Ihre Sonnenbrille hat!

Und leider ist es uns Menschen nicht möglich, ganz ohne so eine „Sonnenbrille“, so einen Filter aus dem Haus zu gehen. Die Welt ist zu komplex, als dass wir sie akkurat wahrnehmen können. Allein schon von den Sinnesorganen und Gehirnverschaltungen her sind wir dazu nicht in der Lage. Bienen sehen Ultraviolett, wir nicht.

Die gute Nachricht ist:

Wir können uns aussuchen, welche Brille wir aufsetzen!

Das kostet Energie, also lassen wir oft die gewohnte Brille auf, den üblichen Filter eingeschaltet, durch den wir die Umgebung betrachten. Ist auch ok, aber es ist hilfreich, sich bewusst zu sein, dass

  • die individuelle Wahrnehmung nie ein korrektes Abbild der Realität sein kann
  • mein Gegenüber eine ganz andere Brille aufhaben kann

Einige der ganz alltäglichen Missverständnisse sind allein durch diesen Effekt des Filters vollständig zu erklären. Also kann es überaus hilfreich sein, sich klar zu machen, dass diese verzerrte Wahrnehmung der Realität der Normalzustand ist. Wir also allein schon deshalb irren müssen, weil wir Menschen sind. Es gibt spezielle Forschungen und theoretische Modelle, wie wir uns die Welt erschließen und welches Erklärungskonzept welche eingebauten Fehler und Schwachstellen hat („Theory of Knowledge“).

Umgekehrt lässt sich genau dieses Wissen um die Filterung nutzen, um neue Lösungen zu entdecken, also sozusagen ein Austauschen der Brille – da kann ein Coaching hilfreich sein wie der Gang zu einem Optiker. Wer mag, ist herzlich eingeladen, den Beitrag zu „Reframing“ zu lesen als Illustration dieser Technik.

 

Zugehörig:

Irren ist menschlich I

Irren ist menschlich III

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