Spielarten von Arbeit
Mittwoch hatten wir als Coaches und Trainer ein inspirierendes Treffen im kleinen Kreis: Ich habe eine spannende neue Person kennengelernt und eine Bekannte noch deutlich besser. Es gab spannende Geschichten, die mich mitgerissen haben und Paradebeispiele sind für Haltung, Beitrag zur Gesundung von heruntergekommenen Regionen, wie es die NADA-Suchtakupunktur in der Bronx auch bewirken konnte, und die Ansteckungskraft von echter Begeisterung. Und für das körperliche Wohl war auch sehr lecker gesorgt.
Kontrastprogramm kann ein Home Office sein: Morgens Rechner auf, Zahlen hin- und herschieben, u.U. für eine Branche, die stark hinterfragt wird, Sehnsuchtsinsel Mittagspause, dazwischen ein paar Kaffees, vielleicht noch Ermahnungen an Kinder zu Homeschooling-Zeiten („Siehst Du nicht, dass ich arbeite?!“), … im Englischen als „soul draining“ bezeichnet. Dagegen war unser Planungstreffen definitiv „soul feeding“!
Ich freue mich schon sehr auf den Workshop, den wir leiten werden. Ganz abgesehen von dem Inhalt, den wir geplant haben, ist selbstverständlich auch das Arbeiten an sich und unsere Wirkung auf die Teilnehmer*innen eine ganz andere, wenn bzw. weil wir die erste Variante an Arbeit leben dürfen. Es bereichert mein Leben und mein Umfeld. Für mich eine Definition von Erfüllung. Und das führt mal wieder zu einer Bestandsaufnahme: Stehe ich da, wo ich stehen will?
Welchen Job wählen Sie?
Es kann ganz einfach sein, wenn Sie bereit sind, gewisse Investitionen in Kauf zu nehmen. Vielleicht finanziell wie einen geringeren Lohn, vielleicht weniger Ansehen, vielleicht eine Unsicherheit der Auftragslage oder mehr Reisen,… Vor allem ist im ersten Schritt Aufmerksamkeit und Mut nötig. Aber letztendlich zahlen Sie auch für „soul draining“ Jobs täglich einen Preis. Und der kann sehr hoch sein.
Die gute Nachricht ist: Es gibt mehr als schwarz-oder-weiß, ganz-oder-gar-nicht. Sehr oft müssen Sie nicht mit extremen Bauchschmerzen von heute auf morgen eine Stelle kündigen und blind auf eine ungewisse Zukunft oder Traumschlösser setzen. Wichtig ist aber: Wählen Sie aktiv!
Love it, change it or leave it!
Dieser Satz taucht im Coaching immer wieder auf: Finde Dich mit etwas ganz bewusst ab, arbeite an seiner Veränderung, oder kehre ihm entschlossen den Rücken. Ein wenig erinnert es an Reinhold Niebuhrs Gelassenheitsgebet als deutsche Entsprechung. Wenn Ihnen etwas wichtig ist, oder viel Druck macht, sollten Sie aktiv werden, sich nötigenfalls dafür Unterstützung erbitten. Wenigstens aktiv genug, um die Situation einmal zu beleuchten und sich für eine dieser drei Varianten festzulegen. Das erspart Ihnen den Eiertanz von „Ich sollte ja, aber,…“ oder langem, leidvollen Jammern und schleichendem Verlust von Ressourcen. Setzen Sie stattdessen Ihre Kräfte bewusst ein für Ihre klare Wahl, so lange Sie noch über sie verfügen können.
Welches Tempo darf es für Sie sein?
Nach dem Plädoyer für eine bewusste Wahl zurück zum Thema der Zwischentöne und ungeahnten Möglichkeiten jenseits des schwarz-oder-weiß: Haben Sie sich für einen Weg entschieden, z.B. für eine berufliche Veränderung, dann entwerfen Sie gerne zuerst Ihre Vision in den leuchtendsten Farben. Wie beim Brainstorming in einem völligen Freiraum, in dem Realismus Hausverbot hat. Fangen Sie im Geiste auch mit 63 Ihre Traum-Lehre als Uhrmacherin an.
Dann kommt der spannende Schritt: Sie ziehen aus Ihrer Vision die Essenz und schauen nach Möglichkeiten, einen Bruchteil (gerne auch mehr!) des Wesentlichen umzusetzen. Zeitaufwand, Umfang, Tempo – Sie steuern selbst, wo im Vergleich zu Ihrer Komfortzone Sie agieren wollen. Diese Prozesse lassen sich wunderbar in einem Coaching begleiten oder durch Bücher anleiten. Ein paar mehr Zeilen dazu finden Sie im Beitrag „Selbstwirksamkeit trifft Realität„.
This week I had a great meet-up to prepare a workshop. What a contrast to the misery people report about dull and yet stressful days in home office! Of course meeting in person is far more enjoyable, but with the flow of our discussion and content I would easily still prefer an online meeting with this circle of brilliant enthusiasts over a day in office.
Of course this energy and commitment will also influence the outcome of our workshop in a positive way. Once again a chance to point out: If you are miserable with your job, you aren’t doing anybody a favour. So it’s time again for the old coaching phrase: Love it, change it or leave it! Don’t suffer if you still have resource to at least change your attitude. Get a grip on a book about small changes or book someone for a bigger step, but get going!