Digital Detox?

Uff, schweres Thema, war mein erster Gedanke, als ich bei facebook die Umfrage von „Zeit-Online“ sah. Gerade nach meinem Urlaub in Kanada mit 5 Tagen ganz ohne Netz fühlt es sich jetzt für mich sehr relevant an, als wenn die Frage wieder einmal dringlicher eine persönliche Antwort verlangt. Die leider nicht Teil dieses Kurzartikels ist:

Der Klick lieferte eine Enttäuschung, obwohl ich gerade von der „Zeit“ etwas anderes erwartet hätte – lediglich 3 kurze Fragen, das kann nur oberflächlich bleiben. Dafür dann aber der 5fache Zeitaufwand, wenn man der nachfolgenden Maske gefällig ist und für ein Probe-Abo „als Dankeschön“ seine Kontaktdaten eingeben würde. Plus der Haken, sich wieder darum kümmern zu müssen, das automatische Abo rechtzeitig zu kündigen, bevor es gebührenpflichtig wird. Sieht für mich aus wie leider vieles im Netz – eine günstige Methode mit scheinbar angesagten Themen mal eben Publicity zu betreiben koste es, was es wolle, und sei es die Glaubwürdigkeit. Fast schon eine Satire: Was ich besonders befremdlich finde ist der Widerspruch zwischen „Digital Detox“ als kritische, journalistische Stimme, die ich erwartet hätte, mit anschließender Vermarktung und Einladung, noch mehr Zeit im Netz zu verbringen. Wo bleiben da die Werte? Ist es in so einer Umsetzung nicht genau die kritisierte Digitalität, die einfach Lebenszeit stiehlt, die Prioritäten des echten Lebens („rl“, real life) gefährdet, zumindest den Trend zur überwältigenden Informationsflut verstärkt? Auch wenn es heute daher keine neuen Denkanstöße für eine Antwort aus dem Netz für mich gab (was ja vielleicht so auch ganz gut und logisch ist): Glücklicherweise ist die Qualität der journalistischen Arbeit dann ja um einiges besser.

 

In diesem Sinne für Sie gute Eindrücke, egal über welches Medium, und vor allem ganz echte und greifbare Genussmöglichkeiten für die Sonnenstrahlen-Geschenke der nächsten Woche!

Vancouver, Stanley Park

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